Als der Dreißigjährige Krieg 1618 begann, war Friedrich Spee 27 Jahre alt und kam zum Abschluss seiner Ausbildung als Priester nach Mainz. Er sollte das Ende des Krieges mit dem Westfälischen Frieden 1648 nicht mehr erleben.
Im Dreißigjährigen Krieg verbanden sich viele europäische Konflikte, die hauptsächlich auf dem Boden des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation ausgetragen wurden. Über Norddeutschland (Brandenburg) und entlang des Rheins, der sog. „Pfaffengasse“, wüteten die Armeen nicht nur gegeneinander, sondern verheerten ganze Landstriche und drangsalierten die Bevölkerung. In dem Gefolge der Soldateska dezimierten neben den direkten Kriegsauswirkungen Teuerung, Hunger, Elend und Seuchen die Bevölkerung, insbesondere in den rheinischen Kurfürstentümern (Köln, Trier, Mainz), in Franken und Bayern.
Die Gründe für das jahrzehntelange, von nur wenigen Pausen unterbrochene Kriegsgeschehen waren vielfältig: Es ging um Hegemonie im Ostseeraum (Schweden – Dänemark), um den habsburgisch-französischen Gegensatz, um die Libertät der Reichsfürsten in Auseinandersetzung mit dem Kaiser im Heiligen römischen Reich, um Ständekonflikte (Böhmen) ebenso wie um konfessionelle Gegensätze und dynastische Interessen. Eng verknüpft mit dem Dreißigjährigen Krieg blieben unter anderem der Achtzigjährige Krieg (Niederlande – Spanien, 1568-1648) sowie der Französisch-Spanische Krieg (1635-1659).
Spee erlebt das Kriegsgeschehen und dessen leidvollen Begleiterscheinungen an vielen Stationen seines Lebens. So wurde er zum Augenzeugen, als kaiserlich-spanische Truppen das von Franzosen besetzte Trier eroberten und den Kurfürsten Philipp Christoph von Sötern am 26. März 1635 gefangen nahmen. Letztlich muss Spee, der sich bei der Pflege verwundeter Soldaten in den Lazaretten Triers mit einer tödlichen Krankheit infizierte, als eines der abertausend Opfer des Dreißigjährigen Krieges bezeichnet werden.