Neben seinen prominenten Schriften und Liedern veröffentlichte Friedrich Spee auch eine Schrift zur Moraltheologie: Bei dem 1631 anonym in Köln erschienenen Geistliche[n] Unterricht zur Generalbeicht handelte sich um einen Beichtspiegel - ein Hilfsmittel zur Gewissenserforschung und Selbstprüfung des Gläubigen sowie zur Vorbereitung auf den Empfang des Beichtsakraments. Die Schrift wurde 1634 ins Lateinische übersetzt, redaktionell überarbeitet und fand unter dem Titel Industria spiritualis weite Verbreitung, unter Anderem bis nach Südamerika.
Ferner beeinflussten Spees moraltheologische Vorlesungen und Ideen auch die Arbeiten zeitgenössischer jesuitischer Autoren: Sowohl in der Handschrift Theologia moralis explicata von Johannes Schücking als auch der in über 200 Auflagen gedruckten Medulla theologiae moralis von Hermann Busenbaum finden sich deutlich die Ideen Spees wieder.