Die Kirchenlieder Friedrich Spees sind ohne Ausnahme anonym erschienen. Theo van Oorschot geht davon aus, dass insgesamt ca. 150 Lieder Spee zugewiesen werden können. Seit 1620 tauchen diese Lieder in verschiedenen Gesangbüchern, Wallfahrtsbüchern, Geistlichen Psaltern oder sonstigen Sammlungen auf, insbesondere in Köln, Würzburg, Mainz und Paderborn.

Zu den bekanntesten und auch ökumenisch verwendeten Liedern Spees zählen das Adventslied „O Heyland reiß die Himmel auff“, das Weihnachtslied „Zu Bethlehem geboren“, das Osterlied „Die gantze Welt Herr Jesu Christ“ oder das Krippenlied „O Jesulein zart“. Die Kirchenlieder Spees verbinden feinste poetische Gestalt mit einem fundierten katechetischen Wirkungsanspruch.

Die Frage, ob Spee auch als Komponist von Melodien zu einigen seiner Lieder betrachtet werden kann, ist in der Forschung noch nicht abschließend beantwortet. Bis heute ist Spee einer der am häufigsten vertretenen Kirchenliedautoren im katholischen Einheitsgesangbuch Gotteslob, und auch im evangelischen Einheitsgesangbuch ist er mit vier Liedern vertreten.

Einzelne Kirchenlieder Friedrich Spees und Gedichte aus seiner Trutz-Nachtigall liegen in qualitätvollen Vertonungen vor.


siehe auch: Werksausgabe sowie

Friedrich Spee, Geistliche Lieder, hg. v. Theo van Oorschot, Tübingen / Basel 2007.